GR Ecker: „Wachstum an Zweitwohnsitzer:innen deutlich erhöht“
Die Grünen Hollabrunn widersprechen der kürzlich publizierten Darstellung des Hollabrunner Bürgermeisters, wonach kaum Zuzug in die Gemeinde Hollabrunn zu verzeichnen sei. „Der gemeindeeigene Rechnungsabschluss bietet ein anderes Bild“, sagt GR Georg Ecker. Denn dort seien die Zahlen für Zweitwohnsitze veröffentlicht. „Alleine von 2021 auf 2022 ist die Zahl der Zweitwohnsitze in der Gemeinde um 8,5% gewachsen“, sagt Ecker. Das hört sich vielleicht zunächst nach nicht viel an. „Die Wachstumsrate der Zweitwohnsitzer:innen ist damit im Vorjahr aber ums 21-fache höher als etwa jene der Hauptwohnsitze in den 10 Jahren zuvor.“ Die durchschnittliche Wachstumsrate der Hauptwohnsitze zwischen 2011 und 2021 betrug nämlich zum Vergleich nur 0,4%.
Das sei zumindest aus Sicht der Gemeindefinanzen keine gute Nachricht. Denn nur für Hauptwohnsitze gibt es Ertragsanteile vom Bund. „Das bedeutet, dass weniger Mittel für die nötige zusätzliche Infrastruktur zur Verfügung stehen. Die unkontrollierte Bautätigkeit in Hollabrunn verändert nicht nur unser Ortsbild für immer, sie wird immer mehr auch zum Verlustgeschäft für die Gemeinde“, sagt Ecker. Darunter würden alle Bürger:innen in Hollabrunn leiden, weil sie vorwiegend die Nachteile des Wachstums – wie etwa eine stärkere Verkehrsbelastung - erfahren würden, jedoch weniger zusätzliche finanzielle Mittel zur Lösung bestehender Probleme zur Verfügung stehen. Und ein Ende sei nicht absehbar – denn viele Großbauten sind gerade im Entstehen.
„Die unkontrollierte Bautätigkeit führt auch zu einem unkontrollierten Wachstum, das ist wenig überraschend“, befindet Ecker. „Die bestehenden Bebauungsvorschriften sind zahnlos und locken regelrecht Investoren an, weil es keine klaren Regelungen gibt. Andere Gemeinden haben hier bereits gehandelt, während Hollabrunn in der Pendeluhr schläft“, ergänzt STRin Sabine Fasching. Die Grünen Hollabrunn erneuern daher die Forderung nach umfangreichen Maßnahmen für eine gezielte Entwicklung Hollabrunns und potenziell betroffener Katastralgemeinden. „Die Gemeinde muss deutlich stärker als bisher regulierend eingreifen und innerstädtische Grünräume sowie unser Ortsbild schützen“, fordert Ecker erneut. Diesbezügliche Vorschläge haben die Grünen bereits im Prozess des örtlichen Entwicklungskonzeptes mehrmals eingebracht und nun auch im Arbeitskreis Bausperre deponiert. „Wir drängen weiter darauf, dass es neue Bausperren für größere Wohnbauten braucht, während die Bebauungspläne überarbeitet werden. Wenn bereits gebaut wird, ist es zu spät“, sagt Ecker.
Grüne Hollabrunn fordern bei Großwohnbauten strengere Regeln für die Entwicklung Hollabrunns und fürs Ortsbild