Infoabend Energiegemeinschaften

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Infoabend Energiegemeinschaften

Infoabend: Hohen Energiepreisen ein Schnippchen schlagen

LAbg. Georg Ecker lud vergangenen Dienstag zu einem Info-Abend zum Thema „Erneuerbare Energiegemeinschaften“. Neben einem Vortrag vom Grünen Klima- und Energiesprecher im Nationalrat, Lukas Hammer, wurden auch drei Beispiele von bereits bestehenden oder in Gründung befindlichen Energiegemeinschaften vorgestellt.

„Die Energiegemeinschaften sind ein wichtiger Baustein, um unser Ziel – 100% Ökostrom bis 2030 – zu erreichen“, sagt Hammer. Der große Vorteil sei, dass Strom möglichst dort verbraucht werde, wo er produziert wird. „Ich kann mit einer Energiegemeinschaft den Strom meiner Photovoltaik-Anlage direkt an meinen Nachbarn verkaufen – zu einem gemeinsam festgelegten Preis. Der große Vorteil ist, dass wir unabhängig sind von dem Wahnsinn, der an den internationalen Strombörsen abgeht“, sagt Hammer. Diesen Vorteil nutzt bereits Oswald Sauberer mit seiner „EEG Hollabrunn“. Er verbraucht einen Teil des PV-Stroms vom Dach seines Privathaushalts für sein Geschäft in der Hollabrunner Innenstadt, wo für ihn die Errichtung einer PV-Anlage nicht möglich war. Bis zu 50% des Stroms kann er so deutlich günstiger beziehen als über den Energieversorger.

Schon lange mit dem Thema beschäftigt sich Matthias Katt vom Nappersdorfer Energieversorger „E-Friends“. Er stellte ein Versuchsprojekt der Gemeinde Kottingbrunn dar, wo der Sportverein von der Gemeinde beliefert werden sollte. Das Projekt zeigte, dass man eine Energiegemeinschaft gut planen müsse – Verbraucher und Erzeuger müssten ähnliche Lastprofile haben. Beim Angebot der E-Friends, das bereits lange vor den gesetzlich verankerten „Erneuerbaren Energiegemeinschaften“ am Markt war, habe man den Vorteil, dass man zu jedem Zeitpunkt sehe, ob Energie von seinen Lieferanten zur Verfügung stehe.

Energiegemeinschaften sollen aber nicht nur dazu beitragen, stabile Strompreise zu gewährleisten, sondern auch Gemeinschaften auf lokaler und regionaler Ebene zu fördern. In dieses Horn stößt Heinz Katzenbeisser mit seiner „EEG Göllersbach“. Die als Genossenschaft konzipierte Energiegemeinschaft soll nicht nur den Tausch und lokalen Handel von elektrischer Energie befördern, sondern auch einen regelmäßigen Austausch beinhalten. Energieberatungen, Mobilitätsergänzungen oder ein Reparaturcafe – das sind Zukunftsvisionen, die aus der EEG Göllersbach einmal entstehen könnten. Wichtiger Baustein der EEG Göllersbach sind auch gemeinsame Investitionsprojekte – ganz im Sinne der politischen Vorgaben: „Menschen sollen gemeinsam in Anlagen investieren können und auch gemeinsam den Strom nutzen – das ist ein Meilenstein für neue Investitionen in erneuerbare Energien“, sagt Hammer. „Dieses Modell sollte auch vermehrt genutzt werden, um Menschen bei der Errichtung von neuen Energieanlagen mitzunehmen. Beim Bau von Windkraftanlagen oder größeren Photovoltaik-Anlagen sollen nicht nur wieder die großen Energiekonzerne profitieren, sondern auch die Bevölkerung vor Ort einen Nutzen haben. Bei den geplanten Windkraftanlagen im Gemeindegebiet von Hollabrunn haben wir das von Beginn an gefordert“, ergänzt Ecker, der an diesem Abend die Einleitung und Moderation übernahm.