Totholz: Wald ist kein Park!

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Totholz: Wald ist kein Park!

Lokalaugenschein im Hollabrunner Wald mit unserer Stadträtin Sabine Fasching und Bezirksförster Rupert Klinghofer.

Thema war dabei das Totholz, das bewusst am Waldboden liegen gelassen wird. "Tausende Arten von Tieren, Pilzen und Pflanzen sind auf Totholz als Lebensraum und Nahrung im Wald angewiesen", hält Förster Klinghofer fest. "Der Wald ist kein Park, wo alles zusammengeräumt ist", ergänzt Fasching: "Das würde sonst der Artenvielfalt und der Naturnähe massiv schaden - nicht umsonst ist beim Totholz immer wieder vom Gold der Artenvielfalt die Rede, es bietet zahlreichen Nützlingen eine Heimat."

Und gerade mit seinem Artenreichtum punktet der Hollabrunner Wald im Klimawandel: Im Gegensatz zu den Monokulturen wie etwa im Waldviertel ist unser vielfältiger Mischwald in seiner Gesamtheit zunehmenden Hitze- und Trockenperioden besser gewachsen.

Dennoch hinterlässt die Klimakrise auch hier ihre Spuren. "Die dadurch geschwächten Nadelbäume sind ein leichtes Fressen für Borkenkäfer", erklärt Experte Klinghofer. Langfristig sind Fichten, Kiefern, Lärchen und sogar Douglasien betroffen und könnten künftig völlig aus dem Waldbild verschwinden. Bei den Laubbäumen haben zwar neben den Eschen auch die Roteichen mit Pilzbefall im Wurzelbereich zu kämpfen, letztlich kommt ein Laub-Mischwald aber durch seine Vielfalt besser mit den geänderten Bedingungen zurecht. "Wir setzen größtenteils auf natürliche Verjüngung, nur bei größeren betroffenen Flächen werden gezielt neue Bäume gepflanzt."

Für uns ist die Entwicklung trotzdem alarmierend: Der Wald leidet unter der Klimakrise, die viel weiter fortgeschritten ist als die meisten glauben – wir müssen jetzt alles tun, um hier entgegenzusteuern und den Hollabrunner Wald mit naturnaher Bewirtschaftung zu erhalten!